Schiffsgucker.de 
Überblick über den deutschen Schiffbau - gestern und heute
 

Was ist aus den deutschen Werften geworden?



                                          Werften an der Ostsee

      (Fotos von Werftanlagen, gebauten Schiffen und Kurzbiographien der Werften)

Küstenmotorschiff NIENHAGEN der VEB Maschinen- und Schiffsbau Boizenburg, Baunummer 274, Baujahr 1969, IMO 7023518, 2014 in der Ukraine abgebrochen.

Schleswig-Holsteinische Ostseeküste (Werften in alphabetischer Reihenfolge)

Der Großschiffbau an der Schleswig-holsteinischen Ostseeküste hat sich schon immer auf die Städte Flensburg, Kiel und Lübeck mit Travemünde konzentriert.

In Flensburg ist praktisch seit den Anfängen des Großschiffbaus von maschinengetriebenen Schiffen die Flensburger Schiffbaugesellschaft dominierend. Sie hat zwei Weltkriege und bisher alle Schifffahrtskrisen überstanden, dank großer Flexibilität im Spezialschiffbau, mit der es gelang, immer wieder neue Nischenmärkte zu besetzen.

Kiel war zunächst geprägt durch seine Rolle als Kriegshafen der kaiserlichen Marine mit dem zugehörigen Werftbetrieb für den Bau von Kriegsschiffen, dann aber schnell auch durch die stetig wachsenden Howaldtswerke, die nach dem zweiten Weltkrieg sogar weltgrößte Werft im Handelsschiffbau wurden. Diese Zeiten sind lange vorbei, aber immer noch werden von den verbliebenen Werftteilen der Howaldtswerke Handels- und Kriegsschiffe gebaut.

Alle anderen Kieler Werften sind nicht mehr im Neubau großer Handelsschiffe tätig, ebenso ist es den Lübecker Großwerften ergangen.

Neben diesen drei Standorten des Großschiffbaus bestanden und bestehen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste immer noch zahlreiche Boots- und Yachtwerften.

Aluminium Schiffswerft Frank GmbH, Lübeck

BAUMRÖNNE des WSA Cuxhaven, Baujahr 1993, Baunummer 173, IMO 9082219

 Deutsche Werke Kiel AG / Reichswerft, Kiel Gaarden

Kurzbiographie

• 1919 Die Kaiserliche Werft in Kiel Gaarden wird von der Marine an die Reichsverwaltung übergeben und als Reichswerft fortgeführt. Ein Teil des Geländes wird als Marinearsenal Kiel abgetrennt und bleibt damit in Verantwortung der Marine. Zur Reichswerft gehört auch die Torpedowerkstatt in Kiel Friedrichsort.

• 1920 Beginn des Baus von mehr als 20 Fischdampfern, hauptsächlich für die Treuhandgesellschaft des Deutschen Reiches.

• 1924 Bis zum Ende des Jahrzehnts Bau mehrerer Trockenfrachter für verschiedene Reedereien

• 1925 Die Reichswerft wird durch Beschluss des Reichtags in eine Aktiengesellschaft überführt und firmiert jetzt als Deutsche Werke Kiel AG.

• 1929 Bau des Kreuzers KARLSRUHE.

• 1931 Bau der Eisenbahnfähre STARKE für die Schwedischen Staatsbahnen.

• 1934 Vorbereitung des Baus von 6 U-Booten. Dazu Errichtung von drei Bauhallen.

• 1935 Baubeginn 6 U-Boote Typ II A und 4 U-Boote II B.

• 1935 Stapellauf des Typschiffes Zerstörer 34 LEBERECHT MAAS.

• 1936 Stapellauf Schlachtschiff GNEISENAU; das dabei gegen das gegenüberliegende Ufer der Kieler Förde prallt.

• 1937 Baubeginn 8 U-Boote II C.

• 1937 Stapellauf Kreuzer BLÜCHER der kurz nach seiner Indienststellung bei der Besetzung Norwegens im Oslofjord versenkt wird.

• 1937 Übernahme der Kieler Howaldtswerke.

• 1938 Beginn des Baus des Flugzeugträgers GRAF ZEPPELIN, dessen Bau später im Zweigbetrieb Gotenhafen fortgesetzt wird und 1943 stillgelegt wird.

• 1939 Baubeginn von 16 U-Booten Typ II D und 4 U-Booten Typ VII C.

• 1940 Baubeginn für insgesamt 26 U-Booten Typ VII C. Das letzte wird Anfang 1944 fertiggestellt.

• 1940 Baubeginn von insgesamt 10 Versorgungs-U-Booten Typ XIV (Milchkühe). Das letzte wird Anfang 1943 fertiggestellt.

• 1941 Zweigbetrieb in Gotenhafen.

• 1943 Baubeginn von 3 weiteren Versorgungs-U-Booten Typ XIV für die 1944 ein Baustopp verhängt wird.

• 1944 Bau von Sektionen für den U-Boot Typ XXI.

• 1944 Die bombensichere Überdachung Trockendock III wird fertiggestellt. Das überdachte Trockendock erhält den Tarnnamen Konrad und dient dem U-Boot Sektionsbau

• 1945 Bei Kriegsende ist die Werft zu 60 % zerstört. Die Demontage wird durch die britische Besatzungsmacht angeordnet. Bunker Konrad wird gesprengt. Die Trockendocks I, II und IV werden mit Trümmerschutt verfüllt.

• 1953 Die Kieler Howaldtswerke kaufen die Trockendocks 5 und 6 und errichten die Howaldtswerke Gaarden.

• 1953 Der Betriebsteil in Kiel-Friedrichsort geht im Maschinenbau Kiel (MaK) auf.

Dräger Werke

Evers Werft, Lübeck / Niendorf (Ostsee)


Strandrettungsboot SÜDPERD der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), gebaut 1971 als KAATJE, Baunummer 512 für die Seenotrettungsstation Hörnum/Sylt. Heute Museumsboot am Kap Arkona auf der Insel Rügen

Flender Werke / Flender Werft, Lübeck

Kurzbiographie:

• 1917 Flender Werke als Zweigniederlassung der Brückenbau Flender AG, Düsseldorf im Lübecker Stadtteil Herrenwyk gegründet, um Schwimmdocks fertigzustellen die im Mutterhaus gefertigt wurden.
• 1918 Zustimmung der Stadt Lübeck zum weiteren Ausbau einer Werft. Es entstehen in Folge fünf Hellinge.
• 1920 Als erstes Schiff läuft der Frachtdampfer ORANTES vom Stapel.
• 1926 Jetzt als selbständiges Unternehmen geführt
• 1933 Die versuchte Fusion mit der Henry Koch Werft scheitert.
• 1934 Die Werft kann von Henry Koch ein Schwimmdock und Maschinen übernehmen. Die Stadt Lübeck sichert zu, dass auf dem Gelände der Koch Werft keine neue Werft ohne Zustimmung der Flender Werke entstehen darf.
• 1937 Bau eines U-Boot Druckdocks für die Kriegsmarine.
• 1939 Bau von Minensuchern für die Kriegsmarine.
• 1939 Beginn des Baus von fünf U-Booten des Typs VII B für die Kriegsmarine.
• 1940 Beginn des Baus von insgesamt 21 U-Booten des Typs VII C für die Kriegsmarine.
• 1942 Beginn des Baus von 12 U-Booten Typ VII C/41und 2 U-Booten Typ VII C.
• 1943 Auftrag über die Endausrüstung der Sektion IV (Mannschafts-Wohnteil) für die U-Boote Typ XXI. Insgesamt konnten 157 Sektionen abgeliefert werden.
• 1943 Bau von zwei Frachtdampfern Typ Hansa A
• 1944 Entwicklung des Kleinst-U-Bootes BIBER, von dem bei unterschiedlichen Firmen insgesamt 324 Einheiten gebaut wurden.
• 1949 Bau der Fischdampfer DETMOLD, STADE und ALTE LIEBE
• 1953 Beginn des Baus einer Serie von Stückgutfrachtern für den Norddeutschen Lloyd und die HAPAG:
• 1955 Beginn des Baus einer Serie von Stückgutfrachtern für August Oetker (Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft).
• 1957 Bau von Stückgutfrachtern für Indien
• 1959 Beginn des Baus von Massengutschiffen für verschiedene Reedereien.
• 1960 Bau von Heckfängern für die Kieler Hochseefischerei.
• 1961 Bau der U-Boot Tender LAHN und LECH für die Bundesmarine.
• 1962 Der Kabelleger NEPTUN wird gebaut.
• 1966 Das Passagierschiff REGINA MARIS wird gebaut.
• 1966 Bau eines U-Boot Druckdocks für die Bundesmarine.
• 1973 Umbenennung in Flender Werft.
• 1977 Für HAPAG-Lloyd wird eine Serie von Containerschiffen (1800 TEU) gebaut.
• 1985 Für die Reederei von Claus Peter Offen wird bis weit in die 90ziger Jahre eine Serie von Containerschiffen gebaut.
• 1989 Für die Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft wird eine Serie von Containerschiffen (2000 TEU) gebaut
• 1999 Bau der Trave Fähre PÖTENITZ für die Lübecker Stadtwerke.
• 2002 Der Bau von zwei Schnellfähren für griechische Eigner führt zur finanziellen Schieflage.
• 2002 Insolvenz und Einstellung des Schiffbaus. Als letztes Schiff läuft die NORRÖNA für die Smyril Line vom Stapel.

Flensburger Maschinenbauanstalt Johannsen & Sörensen

Kurzbiographie:

• 1905 Gründung des Maschinenbaubetriebes Johannsen & Sörensen für Kellerei- und Mineralwassermaschinenin Flensburg.
• 1934 Nach Umzug in die Flensburger Neustadt Aufnahme des Schiffsreparaturbetriebes.
• 1943 Anlage eines weiteren Betriebsteil am Flensburger Außenhafen, der noch im selben Jahr bei einem Luftangriff schwer beschädigt wurde.
• 1945 Wiederaufnahme von Schiffsreparaturen.
• 1947 Bau von Fischkuttern
• 1949 Beginn des Baus von Küstenmotorschiffen, darunter auch „Weselmänner“.
• 1954 In finanzielle Schieflage geraten und Betrieb aufgegeben.

Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Schiffbauhalle der Flensburger Schiffbaugesellschaft

KARINA W im Nord-Ostsee-Kanal, 1965 bei der Flensburger Schiffbaugesellschaft mit Baunummer 606 als ADELE HAGENAH gebaut, 1989 umbenannt. IMO 6602513. Weitere Namen:  2006 HANNELORE, 2014 VOICI BERNADETTE, 2016 beim Kokainschmuggel aufgebracht und an die Kette gelegt, 2019 als künstliches Riff in der Karibik versenkt

Als HANNELORE in der Schleuse Brunsbüttel des Nord-Ostsee-Kanals

Kurzbiographie:

  • 1872 von Flensburger Reedern gegründet, die dringend Reparaturmöglichkeiten für ihre Schiffe benötigten.
  • 1875 Mit dem eisernen Vollschiff DORIS BRODERSEN wird der erste Schiffsneubau der Werft abgeliefert.
  • 1891 Letzter Segelschiffsneubau.
  • 1897 200. Neubau
  • 1914 im ersten Weltkrieg Fortsetzung des Baus von Frachtdampfern und Beteiligung am Bau von Handels U-Booten.
  • 1920 Nach Ende des I. Weltkrieges Bau von Frachtdampfern und Frachtmotorschiffen für in- und ausländische Reeder.
  • 1930 aufgrund der wirtschaftlichen Lage muss der Betrieb nach Ablieferung des Frachtdampfers LIPARI für die Reederei Sloman ganz eingestellt werden.
  • 1934 Wiederaufnahme des Betriebes mit dem Bau des Motorschleppers GEIER für die Marinewerft Wilhelmshaven. Es folgen Frachtdampfer, Fracht- und Passagiermotorschiffe. Letztere für den Küstenverkehr. Insgesamt werden bis zum Beginn des II. Weltkriegs 26 Schiffe fertiggestellt.
  • 1939 Im II. Weltkrieg werden noch 5 Frachtdampfer fertiggestellt, danach in den Bau von U-Booten des Typs VII C (Standard U-Boot der Kriegsmarine) einbezogen (20 U-Boote).
  • 1945 Bau von Frachtdampfern vom Typ Hansa B, die erst nach Kriegsende fertiggestellt werden und
  • 1949 Nach dem II. Weltkrieg zur Thyssen Gruppe gehörig
  • 1973 Übernahme durch die Harmstorf Gruppe
  • 1982 vollständige Fusion mit der Harmstorf Gruppe, Stadt Flensburg verliert ihre Sperrminorität
  • 1982 Bau einer 275 m langen Schiffbauhalle.
  • 1988 Generalüberholung des Segelschulschiffes GORCH FOCK der Bundesmarine
  • 1986 Nach Insolvenz der Harmstorf Gruppe Gründung einer Auffanggesellschaft Neue Flensburger Schiffbaugesellschaft. Im Bau befindliche Flottendienstboote der Bundesmarine können weitergebaut werden.
  • 1989 Die Oldendorff Gruppe Lübeck übernimmt die Werft und sorgt für Neubauaufträge.
  • 2009 Im Besitz des Managements und der Münchener Investmentgesellschaft Orlando
  • 2012 Bau von schnellen Frachtfähren für türkische Eigner.
  • 2014 an norwegische Interessenten verkauft: SIEM Industries. Hauptsitz der Gesellschaft auf den Cayman Islands.
  • 2019 Verzögerung in der Ablieferung zweier Frachtfähren.
  • 2020 Die Verträge für die unfertigen Frachtfähren werden von den Auftraggebern gekündigt. Die unfertigen Schiffe werden von der Werft geschleppt.
  • 2020 Juni Insolvenz, die Übernahme durch die Pella/Sietas Werft kommt nicht zustande. Neuer Investor Lars Windhorst.
  • 2020 November mit dem Investor verbundene Unternehmen beauftragen den Bau einer Frachtfähre.
  • 2021 September Auftrag für den Bau einer Frachtfähre aus Australien von der Reederei Searoad, die bereits eine Frachtfähre (Baunummer 768, SEAROAD MERSEY II, IMO 9745794) auf der Werft bauen ließ.
  • 2022 Aus der Konkursmasse der Pella/Sietas Werft wird ein Schwimmdock angekauft und an die Ostsee überführt.
  • 2022 Im Dezember erhält die Werft den Auftrag für den Bau von drei Flüssiggas Bunkerschiffen. Der Bau wird durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert. 

Aufkleber Flensburger Schiffbaugesellschaft

Die Fähren ALF POLLAK, W.B. YEATS und MARIA GRAZIA ONORATO kurz vor Fertigstellung in Flensburg

Germaniawerft AG / Norddeutsche Schiffbau GmbH

Kurzbiographie

·        1865 erster Versuch zur Gründung einer Eisenschiffwerft an der inneren Kieler Förde, der am Kapitalmangel scheitert.

·        1867 Neuer Versuch einer Eisenschiffwerft, der zum Erfolg führt: Norddeutsche Schiffbau AG. Werftdirektor: Georg Howaldt. Lieferant der Dampfmaschinen für maschinengetriebene Schiffe: Schweffel & Howaldt.

·        1877 Ablieferung des 80. Neubaus (für Reeder aus dem Kieler Umfeld, Lübeck, Hamburg, Oldenburg und Dänemark).

·        1875 Erste Bauten für die Kaiserliche Marine, die allerdings nur verlustreich abgewickelt werden können. Otto Schlick wird neuer Direktor.

·        1879 Im März Konkurs der Werft.

·        1879 Im Oktober zwangsversteigert an die Märkisch-Schlesische Maschinenbau- und Hütten-AG.

·        1882 Verkauf an die Schiff- und Maschinenbau AG „Germania“. Seitdem Germaniawerft.

·        1888 Beginn des Baus von 12 Torpedobooten für das Osmanische Reich.

·        1896 Die Friedrich Krupp Werke erwerben die Werft.

·        1896 Beginn des Baus von 10 Linien- bzw. Schlachtschiffen für die Kaiserliche Marine.

·        1898 Beginn des Baus von 5 kleinen Kreuzern für die Kaiserliche Marine.

·        1899 Großfeuer auf der Werft.

·        1900 Neubau von Helgen, davon vier in verglasten Hallen.

·        1906 Übernahme des Baus von Dieselmotoren im Krupp Konzern.

·        1906 Ablieferung des ersten U-Bootes U 1 an die Kaiserliche Marine. Heute im Deutschen Museum München. Bis zum Kriegsausbruch 1914 wurden weitere 10 Boote abgeliefert.

·        1914 bis zum Kriegsende 1918 wurden von der Werft 23 Torpedoboote / Zerstörer und 80 U-Boote gebaut.

·        1920 Fertigstellung von Handelsschiffen, die noch vor Kriegsbeginn auf Kiel gelegt worden waren.

·        1925 Neues Geschäftsfeld: Bau von Luxusyachten.

·        1923 Beteiligung am Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw und damit an der verbotenen Weiterentwicklung der U-Boot Technologie.

·        1934 Beginn des U-Boot Baus für die Kriegsmarine. Bis Kriegsende werden 180 Boote verschiedener Typen abgeliefert.

·        1938 Stapellauf Schwerer Kreuzer PRINZ EUGEN.

·        1945 Nach Ende des II. Weltkriegs wird die Werft demontiert. Teile des Werftgeländes werden durch die Howaldtwerke unter anderem für den U-Bootbau genutzt.

·        1989 Aufgabe des U-Boot Baus auf dem Gelände. Heute Veranstaltungshalle. Restgelände Norwegenkai und Stadtentwicklung.

Alfred Hagelstein Maschinenfabrik (HATRA), Lübeck
Kurzbiographie:
• 1919 Gründung durch Alfred Hagelstein als Schlosserei und Reparaturbetrieb für Automobile.
• 1923 Aufnahme der Reparatur von Schiffsdieselmotoren.
• 1927 Bau von Glühkopfmotoren.
• 1930 Übernahme der Wartung von Deutz Schiffsdieselmotoren.
• 1948 Aufnahme der Umrüstung von Dampfschiffen auf Dieselmotorenantrieb.
• 1951 Beginn des Neubaus von Frachtmotorschiffen.
• 1954 Bau von zwei Zollkreuzern.
• 1955 Beginn des Baus von Gütermotorschiffen für die Binnenschifffahrt.
• 1958 Bau der Priwall Autofähre MECKLENBURG
• 1961 Einstellung des Schiffsneubaus aufgrund eines Großauftrages der Bundeswehr für von der Firma entwickelte Schwenklader (1650 Stück).
• 1966 Wiederaufnahme des Schiffneubaus in neuen Hallen (Werk II).
• 1972 Endgültige Einstellung des Schiffbaus nach Ablieferung des Fischkutters DIANA.
• 1973 Betriebseinstellung auch im Maschinenbau.
• 2018 Abbruch der letzten Hallen von Werk II. Neubebauung des Geländes.

 

Gütermotorschiff PANDA, ENI 2315011 gebaut 1955 als Hartmut


Georg Howaldt / Howaldtswerke Kiel
Kurzbiographie:
•1838 Johann Schweffel und August Ferdinand Howaldt gründen die Maschinenbauanstalt und Eisengießerei Schweffel & Howaldt in Kiel.
• 1850 Das erste deutsche U-Boot BRANDTAUCHER nach einem Entwurf von Wilhelm Bauer wird gebaut. Es sinkt bei der Erprobung, die Besatzung kann sich selbst retten.
• 1865 Georg Howaldt gründet eine Werft bei Ellerbek, die den Dampfer VORWÄRTS baut.
• 1867 Der Norddeutsche Bund übernimmt diese Werft aus der die Königliche Werft, dann nach Reichsgründung die Kaiserliche Werft hervorgeht.
• 1876 Georg Howaldt gründet die Kieler Werft in Dietrichsdorf.
• 1879 die Familie Schweffel scheidet aus dem Unternehmen aus. Die Söhne Georg, Bernhard und Hermann von August Ferdinand Howaldt führen das Unternehmen als Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt weiter.
• 1883 Die Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt zieht auf ein Gelände neben der Kieler Werft.
• 1889 Die Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt und die Kieler Werft fusionieren zur Aktiengesellschaft Howaldtswerke Kiel.
• 1900 Georg Howaldt leitet gemeinsam mit seinem Sohn die Werft
• 1908 Baubeginn für das Linienschiff HELGOLAND:
• 1917 Ablieferung Linienschiff BAYERN.
• 1922 Erste Neubauten nach dem Krieg für die Hamburg-Süd und die HAPAG
• 1926 Übernahme der Aktienmehrheit durch den Kieler Reeder Diedrichsen.
• 1930 Die Hamburger Howaldtswerke entstehen aus der Übernahme der Hamburger Vulcan Werft und der insolventen Werft Janssen & Schmilinsky auf der Ross Insel / Tollerort.
• 1937 Verkauf an Deutsche Werke AG, Kiel. Damit wird die Werft Reichseigentum.
• 1939 Verkauf der Kieler Werft an die Kriegsmarine. Verlegung der Hauptverwaltung nach Hamburg
• 1939 Beginn des Baus und der Ablieferung von 32 Typ VIIC U-Booten. Dafür eigenes Baunummernschema.
• 1943 Von der Kriegsmarine an die Reichsverwaltung zurückgegeben. Werke in Kiel und Hamburg werden von Hamburg aus geführt.
• 1950 Umbau von Korvetten zu Walfangbootewn für die Onassis Gruppe.
• 1953 Beginn des Baus von Tankschiffen für die Onassis und die Niarchos Gruppe.
• 1953 Kieler und Hamburger Howaldtswerke arbeiten wieder als selbständige Unternehmen.
• 1954 Verschmelzung mit den Deutschen Werken Kiel, die nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurden. Daraus entsteht das Werk Howaldt Kiel-Gaarden.
• 1955 Beginn des Baus von 24 Heckfängern für die Sowjetunion. Die später in Stralsund gefertigten heckfänder vom Typ Tropik ähneln diesen Heckfängern sehr.
• 1955 Baunummer 1000 wird erreicht
• 1957 Bau des Eisenbahnfährschiffes THEODOR HEUSS für die Linie Großenbrode-Gedser.
• 1962 Bau von zwei Walfabrikschiffen für die Sowjetunion.
• 1962 Beginn des Baus von U-Booten für die Bundesmarine.
• 1965 Beginn des Baus von 8 Heckfängern für die Sowjetunion.
• 1967 Bau von zwei 200000 t Tankschiffen für Esso.
• 1968 Fusion der Hamburger und Kieler Howaldtswerke mit der Deutschen Werft in Hamburg zur Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW). Shareholder sind Salzgitter Konzern für Howaldt und Gute Hoffnungshütte für Deutsche Werft.

 


U-Boot U11, NATO-Kennung S 190 der Bundesmarine, Baunummer 1160, Klasse 205, 1987 umgebaut zum Zweihüllenboot Klasse 205 A. 2003 Außerdienststellung, heute im U-Boot Museum Fehmarn


Kühlschiff MARKO POLO der Mediteranska Plovidba, Dubrovnik (Jugoslawien) 1958 von den Kieler Howaldtswerken als CAP DOMINGO für die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft gebaut, Baunummer 1071, IMO 5060574. 1985 in Split abgebrochen.
Im Oktober 1959 kollidiert die CAP DOMINGO mit dem liberianischen Tankschiff TRITON. Die Besatzung verlässt das Schiff, das Schiff bleibt schwimmfähig und wird nach Buenos Aires, später durch den holländischen Bergungsschlepper WITTE ZEE nach Hamburg geschleppt und dort repariert.

 


HDW - Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Werk Kiel /Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS)

 Forschungsschiff POLARSTERN vor den Hellingen der Kieler Howaldtswerke, damals im Besitz der Salzgitter Werke

Kurzbiographie


  • 1968 Zusammenschluss der Kieler Howaldtswerke, Hamburger Howaldtswerke und der Deutschen Werft in Hamburg zur Werftengruppe Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW). Die Gruppe hat damit zwei Standorte in Kiel (Dietrichsdorf und Gaarden) und drei Standorte in Hamburg (Werk Reiherstieg, Werk Ross, Werk Finkenwerder). Einzelheiten zu den Hamburger Standorten siehe unter Hamburger Werften.
  • 1969 Beginn des Baus von 18 U-Booten der Klasse 206 für die Bundesmarine.
  • 1971 Beginn des Baus von 26 kn schnellen Containerschiffen für die Overseas Container Line.
  • 1973 Einstellung des Schiffbaus auf den Anlagen der Deutschen Werft in Hamburg Finkenwerder. Einzelheiten siehe HDW Hamburg. 
  • 1973 Ablieferung des Supertankers FAUST (326 m lang, 240000 tdw) an die Gelsenberg AG.
  • 1977 Ablieferung des Flüssiggastankers HOEGH GANDRIA (287 m lang,71600 tdw).
  • 1982 Einstellung des Schiffbaus im Hamburger Betriebsteil Reiherstieg. Einzelheiten siehe HDW Hamburg.
  • 1983 Beginn der Ablieferung von Fregatten für Kolumbien.
  • 1983 Aufgabe des Betriebsteils Dietrichsdorf und Verkauf an die Stadt Kiel (heute Fähranleger)
  • 1984 Beginn der Ablieferung von Fregatten für Malaysia.
  • 1985 Einstellung des Schiffbaus im Hamburger Betriebsteil Ross. Einzelheiten siehe HDW Hamburg.
  • 1987 Übernahme der Nobiskrug Werft, Rendsburg. 
  • 1988 Baubeginn einer 5-Serie von Containerschiffen mit einer Ladekapazität von 4400, die aufgrund ihrer Breite die ersten Postpanmax Schiffe der Welt sind. Zwei der fünf Schiffe werden beim Bremer Vulkan gebaut.
  • 1998 Beginn des Baus von sechs U-Booten der Dolphin Klasse für Israel.
  • 1998 Beginn des Baus von Brennstoffzellen U-Booten für die Deutsche Marine (Klasse 212 A)
  • 1999 Übernahme der schwedischen Kockums Werft.
  • 2002 Übernahme der griechischen Hellenic Ship Yards (HSY)
  • 2005 Fusion mit den Thyssen Krupp Werften (Nordseewerke Emden, Blohm + Voss)       
  • 2005 Der Handelsschiffbau wird als HDW Gaarden ausgegliedert. Bestandteil dieser Ausgliederung ist auch die Nobiskrug Werft.  
  • 2007 Die letzten drei Boote der Dolphin Klasse für Israel werden mit Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet.
  • 2008 Die Nobiskrug-Werft wird über einen Investor an Abu Dhabi Marine verkauft
  •  2011 Das letzte U-Boot Klasse 206 (A) der Deutschen Marine wird außer Dienst gestellt.
  • 2011 Der Handelsschiffbau (einschließlich Nobiskrug) und die Hellenic Ship Yards werden an ABU Dhabi Marine verkauft.
  • 2012 Umbenennung in Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS). Damit ist der Begriff HDW Geschichte.
  • 2013 Singapur bestellt 2 Brennstoffzellen U-Boote.
  • 2014 Verkauf der schwedischen Kockums Werft an SAAB.
  • 2017 Singapur bestellt 2 weitere Brennstoffzellen U-Boote.
  • 2018 Der Vertrag über den Bau von vier Fregatten des Typs Meko 200 für die ägyptische Marine wird abgeschlossen. Als Unterauftragnehmer wird  der Stahlbau Nord der Rönner Gruppe in Bremerhaven in die Fertigung eingebunden.
  • 2020 Gespräche zur Möglichkeit einer Fusion mit German Naval Yards und Lürssen.
  • 2021 Auftrag über den Bau von 6 U-Booten Klasse 212 advanced ( 2 x Deutsche Marine / 4 x Norwegische Marine) in Zusammenarbeit mit norwegischen Unternehmen. 
  • 2022 Die Werft verfügt über volle Auftragsbücher und sucht nach Erweiterungsmöglichkeiten. Die insolventen Werften der Genting Gruppe in Mecklenburg Vorpommern wären eine Option.
  • 2022 Bei der kontrollierten Sprengung eines Blindgängers aus dem II. Weltkrieg wird am 02.04. eine Werfthalle schwer beschädigt.
  • 2022 der Werftanteil in Wismar der insolventen MV -Werften wird übernommen.

U-Boot Bau bei Thyssen Krupp Marine Systems in Kiel - Gaarden


 


Abu Dhabi Marine / German Naval Yards
Kurzbiographie

  • 2008 Die Nobiskrug-Werft in Rendsburg geht über einen Investor an Abu Dhabi Marine
  • 2011 HDW Gaarden wird durch ABU-Dhabi Marine übernommen.
  • 2013 Die Lindenau Werft, Kiel wird übernommen.
  • 2015 Änderung in den Besitzverhältnissen: Investor Priinvest übernimmt. Der Name wird geändert in German Naval Yards. Folgende Aufgabenverteilung wird festgelegt: Kiel-Gaarden - Überwasserkriegsschiffe, Nobiskrug Rendsburg - Superyachten, Lindenau - Reparaturgeschäft.
  • 2017 die Werft ist am Bauprogramm 2. Los Korvetten Klasse 130 mit 3 Vorschiffen beteiligt.
  • 2018 Der Dockbetrieb der Lindenau Werft wird eingestellt.
  • 2019 Das Dock der Lindenau Werft wird verschrottet.
  • 2020 German Naval Yards unterliegt der niederländischen Damen Gruppe in der europaweiten Ausschreibung zum Bau von 4 Mehrzweckkampfschiffen 180. Ein Nachprüfungsverfahren wird zurückgezogen nachdem die Werft als Subunternehmer in das Programm eingebunden wird.
  • 2020 11. November: die erste SA'AR 6 Korvette MAGEN wird an die israelische Marine übergeben
  • 2021 Das Projekt Mehrzweckkampfschiff 180 wird in Fregatte 126 umbenannt.
  • 2021 05.Mai: die zweite SA'AR 6 Korvette OZ wird an die israelische Marine übergeben. Einbau Bewaffnung und Sensorik erfolgen in Israel.

Kaiserliche Werft Kiel

Kurzbiographie:

• 1868 Erwerb der Schleswig-holsteinischen Marinewerft in Kiel Ellerbek von Georg Howaldt (Pächter).
• 1869 Baubeginn der Panzerfregatte FRIEDRICH DER GROSSE.
• 1870 Für eigene Zwecke wird ein Schwimmkran gebaut.
• 1878 Das Panzerschiff BAYERN läuft vom Stapel.
• 1879 drei Hellinge, ein Ausrüstungsbassin und das Baubassin mit vier Trockendocks sind fertiggestellt.
• 1883 Herausgabe der Werftdienstordnung.
• 1886 Beginn des Baus eines Torpedobootshafens.
• 1886 Mit der ALEXANDRINE wird eine Korvette mit vollständiger Barken Takelung fertiggestellt
• 1897 Erwerb eines Geländes, das für die Erweiterung der Werft vorgesehen ist.
• 1897 Beginn des Baus des Panzerkreuzers FÜRST BISMARCK als erstem Schiff einer Serie.
• 1899 Die Germaniawerft Kiel tritt eigenes Gelände an die Kaiserliche Werft für deren Erweiterung ab.
• 1902 Fertigstellung der Trockendocks V und VI (noch existent)
• 1905 Beginn des Baus von vier Kreuzern: KÖNIGSBERG, NÜRNBERG, BLÜCHER, AUGSBURG.
• 1911 Die Howaldtswerke liefern ein 40000 t tragendes Schwimmdock
• 1911 Das Linienschiff KAISER läuft vom Stapel.
• 1914 Während des I. Weltkriegs erfolgte der Bau von vier Kreuzern, die nicht mehr alle für die kaiserliche Marine fertiggestellt werden konnten.
• 1915 Die Werft ist mit Reparatur- und Umbauaufträgen ausgelastet.
• 1916 Der in der Skagerrakschlacht schwer beschädigte große Kreuzer DERFFLINGER wird in der Werft instandgesetzt und kann noch im selben Jahr wieder in Dienst gehen.
• 1919 Nach Kriegsende und Gründung der Weimarer Republik wird die Werft zur Reichswerft.

 

Ansicht von Gebäuden der Kaiserlichen Werft in Kiel 1893. Foto von Wilhelm Dreesen (Gemeinfrei)


 

Henry Koch Schiffswerft, Lübeck

Kurzbiographie:

1882 Gründung der ersten Lübecker Eisenschiffswerft durch Henry Koch. Er erhielt das Werftgrundstück von der Stadt Lübeck im Tausch gegen Grundstücke, die Lübeck für die Erweiterung der Wohnbebauung benötigte.
• 1883 Als erstes Schiff läuft der Frachtdampfer EUGÈNE KROHN vom Stapel.
• 1883 Zerrsen & Co erhält mit dem Frachtdampfer CHRISTIAN das zweite Schiff der Werft und wird immer wieder mal Kunde der Werft.
• 1884 Henry Koch ist Gründungsmitglied des „Vereins deutscher Schiffswerften“, der noch heute als „Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM)“ besteht.
• 1886 Die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs Rhederei (OPDR), Oldenburg/Hamburg wird über viele Jahre hinweg Kunde der Werft.
• 1888 Henry Koch verstirbt. Erbberechtigt sind sieben Kinder.
• 1891 Die Dampfschiffahrtsgesellschaft „Neptun“, Bremen wird zum Kunden.
• 1895 Der Sohn Franz Koch wird kaufmännischer Leiter der Werft.
• 1896 Die Reederei Adolph Kirsten aus Hamburg wird zum treuen Kunden der Werft.
• 1897 Emil Gustav Stolz, der von der Werft Blohm & Voss kommt und der Schiffbauingenieur Willi Koch, ebenfalls Sohn des Gründers verantworten gemeinsam den technischen Betrieb der Werft.
• 1897 Für die Vereinigte Bugsir & Frachtschiffahrts AG, Hamburg werden über mehrere Jahre Leichter gebaut.
• 1898 H. C. Horn aus Lübeck lässt über die nächsten Jahre viele Frachtdampfer seiner Reederei bei Koch bauen.
• 1898 Für die Gebrüder Seetzen in Hamburg wird als letztes Segelschiff der Werft die Schonerbark EDUARD gebaut.
• 1900 Die Werft ist der größte Industriebetrieb der Stadt Lübeck.
• 1902 Mit dem Norddeutschen Lloyd wird über die nächsten Jahre eine Weltreederei Kunde der Werft.
• 1907 Für Lütgens & Reimers, Hamburg wird eine Serie von Kastenschuten gebaut.
• 1908 Die Werft wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
• 1909 Die Schwimmdocks der Werft werden in eine eigene Betriebsgesellschaft ausgegliedert.
• 1916 Die Werft baut Wachboote vom Typ Fischdampfer für die Kaiserliche Marine. Viele von ihnen werden nicht vor Kriegsende fertiggestellt und kommen direkt in den Fischereidienst.
• 1920 Mit dem Frachtdampfer PROGRESS mit 8000 t Tragfähigkeit wird das größte Schiff der Werft abgeliefert.
• 1925 Die Werft baut über die nächsten Jahre eine Serie von Fischdampfern für die Wieting Hochseefischerei in Bremerhaven
• 1930 Als letztes Schiff der Werft wird der Fischdampfer REICHSPRÄSIDENT VON HINDENBURG, Baunummer 287 abgeliefert.
• 1931 Über staatliche Unterstützungsmaßnahmen und Fusionen mit den anderen Lübecker Werften LMG und Flender ziehen sich über Jahre hin.
• 1933 Alle Fusionsverhandlungen scheitern.
• 1934 Konkurs und Zwangsversteigerung. Maschinen und Gebäude werden durch Flender übernommen

Lindenau Werft, Kiel

 

Der letzte Schiffsneubau der Werft EBBA 2 gebaut 2011, IMO 9588914, Baunummer 288

Kurzbiographie
·        1945 Nach einer abenteuerlichen Flucht über die Ostsee mit dem werfteigenen Schlepper und dem seefest gemachten Schwimmdock erreichen Werftbesitzer, Mitarbeiter und Familienangehörige mit Werkzeugen und Maschinen der Werft über Gotenhafen schließlich Kiel-Friedrichsort. Dort wird eine neue Lindenau Werft gegründet, die zunächst nur in der Teilefertigung von Maschinen tätig ist.
·        1952 läuft der erste Schiffsneubau mit der Baunummer 89 vom Stapel. Damit wird das Baunummernverzeichnis der Memel Werft fortgesetzt.
·        1955 beginnend wird die Atlantic Tank Rhederei Kunde der Werft für eine Serie von Chemikalien- und Produktentanker mit Namen von Indianerstämmen. Diese Zusammenarbeit dauert bis in 80-ziger Jahre.
·        1957 beginnend wird die Reederei Schulte Kunde für eine Serie von Frachtschiffen
·        1960 beginnend Bau von zwei Tendern der Klasse 401 für die Bundesmarine.
·        1967 Bau von vier Betriebsstofftransporter der Walchensee-Klasse für die Bundesmarine. 2 von ihnen bleiben bis 2015 im Dienst.
·        1984 werden die ersten Flüssiggastanker gebaut.
·        1989 Der Bau von Chemikalien- und Produktentanker für Carl Büttner mit Insektennamen beginnt.
·        1998 Der Bau von Chemikalien- und Produktentanker für German Tankers Shipping beginnt. Dies werden die größten Schiffe der Werft.
·        2002 beginnt sechs Chemikalien- / Produktentanker für die Wappen Reederei zu bauen – heute Hamburger Lloyd.
·        2008 trotz guter Auftragslage muss die Werft Konkurs anmelden. Es gelingt eine Übergangsfinanzierung sicherzustellen, so dass die vorliegenden Aufträge abgearbeitet werden können.
·        2009 Ablieferung des Windpark-Errichter Schiffs E-SHIP 1, das zusätzlich mit vier Flettner Rotoren zur Nutzung der Windkraft für den Antrieb ausgestattet ist.
·        2011 Mit dem Tankschiff EBBA 2 läuft mit Baunummer 288 der letzte Schiffsneubau vom Stapel.
·        2013 Übernahme durch Abu Dhabi Marine / ab 2015 German Naval Yards. Wird als Reparaturbetrieb fortgeführt.

 

 

Der 2009 für die German Tankers Shipping gebaute Chemikalien- und Produktentanker SEAPIKE ist mit fast 200 m Länge eines der größten Schiffe der Werft. Baunummer 280, IMO 9423449.


 

Lübecker Maschinenbaugesellschaft/Orenstein & Koppel
Neustädter Slip GmbH, Neustadt (Holstein)
Schiffswerft Laboe, Kiel


Schlichting Werft, Lübeck-Travemünde


 Kurzbiographie:

1898 als Reparaturbetrieb für kleine hölzerne Schiffe und Boote wie z.B. Fischereifahrzeuge in Lübeck-Travemünde an der Trave gegründet.
• 1900 Bau von zwei Segelyachten.
• 1905 wegen steigender Auftragszahlen und Platzmangel am angestammten Ort auf das andere Ufer der Trave, den Priwall gewechselt. Dort auch ein Winterlager für Segelyachten eingerichtet.
• 1915 Beginn des Baus von Holzbooten für die Kaiserliche Marine.
• 1920 Beginn des Baus von Rettungsbooten für Fracht- und Passagierschiffe. Wird zum Standbein der Werft bis in die Mitte der 20ziger Jahre.
• 1925 Wiederaufleben des Baus von Segelyachten.
• 1928 Bau einer großen Halle für die Winterlagerung von Yachten.
• 1934 beginnend Bau von Minenräumbooten für die Kriegsmarine, der bis in die 40ziger Jahre fortgeführt wurde.
• 1934 Erweiterung der Werft und Personalaufstockung, um die Marineaufträge abzuarbeiten
• 1935 beginnend Bau von Flugbetriebsbooten für die Luftwaffe.
• 1940 beginnend Bau von Schnellbooten nach Lürssen Entwurf.
• 1945 Wiederaufnahme des Baus von hölzernen Rettungsbooten.
• 1950 Versuch des Umstiegs auf Stahlschiffbau.
• 1953 Insolvenz und Schließung der Werft.
• 1954 Übernahme der Werft durch Alnwick Harmstorf. Die Schlichting Werft wird damit die Keimzelle der späteren Harmstorf Werftengruppe mit Büsumer Werft, Flensburger Schiffbaugesellschaft und Deutschen Industriewerken Berlin.
• 1954 Modernisierung der Werft ausgerichtet auf das zukünftige Bauprogramm von Trockenfrachtern, Tankschiffen und Spezialschiffen mittlerer Größenklassen.
• 1959 Bau des Seebäderschiffes ALTE LIEBE für die Hamburger Hafen Dampfschiffahrtsgesellschaft (HADAG).
• 1960 beginnend Bau von schnellen Minensuchern der Klasse 341 für die Bundesmarine.
• 1962 Bau von zwei Vermessungsschiffen für das Deutsche Hydrographische Institut.
• 1962 Bau von 3 Tonnenlegern für Indonesien.
• 1964 Bau Tender DONAU für die Bundesmarine.
• 1970 Bau des Polizeibootes UELZEN für den Bundesgrenzschutz.
• 1977 Bau von vier Trockenfrachtern für Algerien.
• 1979 Bau des Forschungsschiffes GAUSS.
• 1986 Bau des Forschungsschiffes METEOR:
• 1986 Zusammenbruch der Harmstorf Gruppe. Schließung der Schlichting Werft.
• 1990 beginnend wird auf dem Werftgelände eine Seniorenresidenz errichtet. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sich ein ehemaliger Werftarbeiter dort einen Platz für seinen Lebensabend leisten kann.
Schweffel Werft, Kiel


Stocks & Kolbe, Kiel

Kurzbiographie:

  •  1893 von Christian Kolbe mit einem Partner als Baugeschäft Stocks & Kolbe gegründet.
  • 1896 nunmehr als Schiffswerft und Baugeschäft bezeichnet. Kleinste und kurzlebigste Werft Kiels. Bau kleiner dampfbetriebener Schiffe, Barkassen und Leichter.
  • 1898 Christian Kolbe wird Alleininhaber. Stocks ist weiterhin finanziell beteiligt.
  • 1898 Lieferung von Elektrobooten für verschiedene Binnengewässer.
  • 1906 vier Fahrgastschiffe an die Kieler Hafenrundfahrt AG abgeliefert. Diese Schiffe liefen später auch als Schlepper.
  • 1907 Gründung einer Zweigwerft in Sonderburg: Düppelwerft
  • 1910 Umzug der Werft an das Südufer der Schwentine.
  • 1910 verstärkter Bau von Motorbooten und -barkassen.
  • 1911 mit Motorschiff HERMANN KRABB wird das erste größere Schiff abgeliefert. 55m lang/550 BRT. 1921 nach Feuer im Schiff im Rio de la Plata auf Strand gesetzt
  • 1920 Bau der beiden größten Schiffe der Werft: BILLE und STÖR für die Hamburger Bugsier- und Bergungs-Reederei. Beide werden durch die Kriegsmarine im II. Weltkrieg als Kohlendampfer eingesetzt und gehen gegen Ende des Krieges verloren
  • 1920 nach Ausscheiden des Partners in Kolbewerft umbenannt
  • 1930 der Firmengründer stirbt ohne Nachkommen. Die Werft wird – ebenso wie die dänische Zweigwerft - geschlossen. Das Werftgelände wird von den Deutschen Werken Kiel übernommen.

Travewerft Ebschner und Gabler, Lübeck / Maschinenbau Gabler


 

Mecklenburgische Ostseeküste

Außer in Rostock gab es im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert keine Großwerften für den Eisenschiffbau an der Mecklenburger Küste. In Rostock konnte die Neptunwerft mit ihren Frachtdampfern durchaus Bauerfolge erzielen, eine Entwicklung zu einer der ganz großen deutschen Schiffswerften setzte aber nicht ein.
Die Situation änderte sich nach dem zweiten Weltkrieg, da sich in Mecklenburg der einzige Küstenabschnitt des sowjetisch besetzten Teils Deutschlands befand an dem Schiffbau zu Reparationszwecken betrieben werden konnte. Als aus der sowjetisch besetzten Zone die Deutsche Demokratische Republik (DDR) als teilweise eigenständiger Staat entstand, hatte auch dieser ein Interesse daran den Schiffbau zu entwickeln, um zum einen eine Handelsflotte zu schaffen und zum anderen durch den forcierten Ausbau der Fischereiflotte die Versorgungslage der einheimischen Bevölkerung mit hochwertigem Eiweiß zu verbessern.
So entstanden in den Städten Rostock, Stralsund, Wismar und Wolgast in den ersten zehn Jahren des Bestehens der Republik teilweise auf Gelände ehemaliger aufgegebener oder verstaatlichter kleiner Werftbetriebe auch international erfolgreiche Großwerften.
Insbesondere beim Bau von Fischereifahrzeugen wurde durch innovative Technik im Bereich von Fang- und Verarbeitungstechnik (Heckfänger/Fabriktrawler) sowie dem konsequenten Einsatz der Serienfertigung, der sich bereits im II. Weltkrieg beim Kriegs- und Handelsschiffbau bewährt hatte, nicht nur die eigene Fischereiflotte aufgebaut, sondern auch die der Sowjetunion. Die Volkswerft Stralsund, auf die letztendlich der Bau von Fischereifahrzeugen konzentriert wurde, stieg dabei zeitweise zum weltweit größten Produzenten von Fischereifahrzeugen auf.
Auch beim Bau von Fracht- und Passagierschiffen wurden die Prinzipien der Serienfertigung angewendet. Durch die schnelle Weiterentwicklung der Frachtschiffgrößen und insbesondere dem Aufkommen der Containerschiffe wurden hier aber nie so große Serien wie im Bau der Fischereifahrzeuge erreicht. Die Handelsschiffe wurden sowohl in den Ostblock als auch ins westliche Ausland exportiert.


Buchholz Boots- und Yachtwerft
Hanse Yacht Group
C. D. H. Hansen
Willi Horn Schiffswerft
Schiffbaumeister Juhl
Gebrüder Kruse
Lübke Werft
C. Pretzer
Georg Schuldt
Seedorfer Werft
VEB Boddenwerft
VEB Boots- und Reparaturwerft Barth
VEB Boots- und Reparaturwerft Greifswald
VEB Schiffs- und Bootswerft Altwarp

Max Rohde Werft / VEB Bootswerft Rostock-Gehlsdorf /A & R Boat Service / Tamsen Maritim, Rostock Gehlsdorf
Kurzbiographie:
·        1936 Gründung der Max Rohde Werft in Rostock-Gehlsdorf. Schiffbauaktivitäten noch unbekannt
·        1946 Überführung der Werft in den VEB Bootswerft Rostock-Gehlsdorf.
·        1948 Beteiligung am Bau von 17 m Fischkuttern in Holzbauweise.
·        1951 Beteiligung am Bau von 24 m Fischkuttern in Holzbauweise.
·        1957 Eingliederung in den VEB Neptun Werft als Reparaturbetrieb speziell für militärische Boote und Schiffe.
·        1994 Ausgliederung aus der Neptun-Werft und geführt als Abeking & Rasmussen Boat Service für Reparatur und Instandhaltung.
·        1996 Einweihung eines Hebelifts mit 1500 t Tragkraft.
·        2003 beginnend Bau von vier neuen Werfthallen.
·        2009 Heinrich Tamsen übernimmt die Werft, die seitdem als Tamsen Maritim firmiert.
·        2015 beginnend baut die Werft Seenotrettungsboote für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
·        2020 Auftrag für zwei flachgehende Zollboote.
·        2021 wird auch diese Werft von der Corana Pandemie getroffen und muss Kurzarbeit einführen.


Zeltz & Tischbein/Hansa Werft AG/Burchards Werft, Rostock
Kurzbiographie:
1850 Gründung durch Schiffszimmermann Zeltz und Schiffbauer Tischbein zum Bau von zwei eisernen Schraubendampfern.
• 1851 Ablieferung des ersten in Deutschland gebauten eisernen, seegehenden Schraubendampfers: ERBGROSSHERZOG FRIEDRICH FRANZ für die Rostocker Dampfschiff-Fahrt AG.
• 1855 Ablieferung Tonnenleger NEUWERK für die Hafendeputation des Hamburger Senats.
• 1873 Neugründung als Hansa Werft AG
• 1875 Ablieferung des Fahrgastschiffs GUTENBERG für die Hamburg-Stade-Altländer Dampfschiffahrt.
• 1878 Insolvenz und Übernahme durch Ernst Burchard.
• 1881 In der Rostocker Schiffs- und Maschinenbau AG aufgegangen.
Rostocker Schiffs- und Maschinenbau AG/Witte & Abendroth/Emil Padderatz, Rostock
Kurzbiographie:
1878 Bau von Frachtdampfer für die Dampfschiffahrtsgesellschaft Neptun, Bremen.
• 1881 Übernahme der Burchards Werft.
• 1882 Bau von Frachtdampfern für die Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft (DDG) "Hansa", Bremen (DEU).
• 1886 Bau von zwei eisernen Barken.
• 1888 Beginn des Baus von Fischdampfern
• 1890 In finanziellen Schwierigkeiten. Neugründung der Schiffs- und Maschinenbau AG „Neptun“ aus der eine der großen Werften Deutschlands wird.


Neptunwerft AG, Rostock

Kurzbiographie:

• 1890 Neugründung nach Konkurs der Werft von Zeltz und Tischbein
• 1890 Der Bau von Fischdampfern für z.B. die Reedereien Nibbe, Pust und Wilhelmshavener Hochseefischerei wird ein Standbein wird ein Standbein der Werft.
• 1891 An die Reederei Laeisz in Hamburg wird das Vollschiff PAMPA abgeliefert, das einziuge Schiff, das für diese Reederei gebaut wird.
• 1892 An die Flensburg-Ekensunder Dampfschiffsgesellschaft, Flensburg/Sonderburg wird das Fahrgastschiff ADLER abgeliefert.
• Die Gebrüder Lange aus Kiel lassen zwei Frachtdampfer bauen.
• 1895 Die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft Eggert & Amsinck, Hamburg wird Kunde der Werft.
• 1897 Reeder Harald Schuldt aus Flensburg bestellt Frachtdampfer.
• 1898 Die Dampfschiffahrts-Rhederei AG von 1889, Hamburg lassen bis nach der Jahrhundertwende Frachtdampfer bauen.
• 1899 Die Hamburg-Amerika Linie (HAPAG), Hamburg wird Kunde.
• 1899 Der Reeder Heinrich Horn wird Dauerkunde der Werft.
• 1903 Auch die Reederei Ernst Russ lässt jetzt Frachtdampfer auf der Werft bauen.
• 1905 Mehrere Rostocker Reedereien bestellen in den nächsten Jahren Frachtdampfer.
• 1907 Die Neue Dampfer Compagnie Kiel erhält den Fahrgastdampfer SÜD, der später zum Motorschlepper umgebaut wird und auch noch nach dem II. Weltkrieg in Kiel eingesetzt wird.
• 1907 Die Reederei Grammerstorf in Kiel erhält Schlepper.
• 1910 Die Reederei Robert M. Sloman wird Kunde.
• 1915 Für die Kaiserliche Marine Deutschlands beginnt der Bau von Minensuchern.
• 1927 Die Werft wird in die Deutsche Schiff- und Maschinenbau AG (DESCHIMAG) eingegliedert. Während der Weltwirtschaftskrise wird der Schiffsneubau eingestellt.
• 1937 Die Dampfschiffahrtsgesellschaft Neptun, Bremen erhält Motorfrachter.
• 1939 Für die Kriegsmarine werden zwei Schnellbootbegleitschiffe (Tender) gebaut.
• 1940 Der Bau von Minensuchern für die Kriegsmarine beginnt.
• 1943 Die Werft baut U-Boote vom Typ VII C/41.
• 1944 An die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft Eggert & Amsinck, Hamburg wird aus dem Kriegsbaugramm Hansa A der Frachtdampfer GUNTHER abgeliefert.
• 1945 Nach Ende des II. Weltkriegs wird die Werft in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt.

VEB Neptun Werft, Rostock
Kurzbiographie:
• 1945 wird die alteingesessene Neptunwerft durch die Besatzungsmacht Sowjetunion übernommen.
• 1953 wird die Werft ein Volkseigener Betrieb (VEB) der DDR.
• 1953 Beginn des Baus von 11 Frachtdampfern der Kashira Klasse für die Sowjetunion.
• 1956 wird das Fischereiforschungsschiff ROBERT KOCH an das Fischereikombinat Rostock abgeliefert.
• 1957 Beginn des Baus einer Reihe von Forschungsschiffen für die Sowjetunion.
• 1958 Bau des Eisenbahnfährschiffes SASSNITZ für die Deutsche Reichsbahn.
• 1959 Beginn des Baus von 42 Stückgutfrachtern für die Sowjetunion.
• 1961 Beginn des Baus von 8 Frachtmotorschiffen für die Deutsche Seereederei.
• 1963 Bau des Eisenbahnfährschiffes WARNEMÜNDE für die deutsche Reichsbahn.
• 1965 Beginn des Baus einer Serie von Ankerziehschleppern für die Sowjetunion.
• 1968 Beginn des Baus von 32 Mehrzweckfrachtern vom Typ 301/318 für die Sowjetunion.
• 1972 Bau des Eisenbahnfährschiffes RÜGEN für die deutsche Reichsbahn.
• 1973 Beginn des Baus von Schiffen der Poseidon Klasse (TYP 271) für die Deutsche Seereederei.
• 1980 Beginn des Baus einer Serie von Mehrzweckfrachtern für die Reederei Vinnen.
• 1981 Beginn des Baus von Eimerkettenbaggern für die Sowjetunion.
• 1982 beginn des Baus einer Serie von Hochseeversorgern für die Volksmarine.
• 1989 hat die Werft 7000 Beschäftigte
• 1990 wird die Werft nach der Wiedervereinigung privatisiert. Die Eigentümer wechseln vom Bremer Vulkan zur Meyer Werftgruppe. Weitere Entwicklung siehe unter Neptun Werft / Neptun Stahlbau.
• 1996 wird das alte Werftgelände aufgegeben und zur Stadtentwicklungsfläche.



 

Küstenmotorschiff BUSSARD; 1962 mit Baunummer 1057 für die Reederei VEB Deutfracht gebaut. IMO 5055878, 1985 abgebrochen.

 

Mehrzweckfrachter HANSEATIC 1972 für Nord Transport, Bergen von VEB Neptun Werft Rostock mit Baunummer 465 abgeliefert, IMO 7129776. Letzter Name DAMAS, seit 2017 aufgelegt, möglicherweise inzwischen abgebrochen

 

Neptunwerft - Bremer Vulkan, Rostock

Neptunwerft - Meyer Werft, Rostock

 

  • 1997     Übernahme der Neptun Werft, Rostock aus der Konkursmasse des Bremer Vulkan in die Meyer-Gruppe.
  • 2000     Umzug an neuen Werftstandort Warnow abwärts, ehemaliges Werftgelände wird Wohnquartier
  • 2001     Beginn des Baus von Flusskreuzfahrtschiffen, bisher über 70 fertiggestellt
  • 2006     Fertigung von Maschinenraummodulen für Kreuzfahrtschiffe der zur Meyer Gruppe gehörenden Werften in Papenburg an der Ems und in Turku, Finnland.
  • 2015     Dachgesellschaft der Werften der Meyer Gruppe zieht nach Luxemburg.
  • 2017     Baubeginn für eine neue Schiffbauhalle.
  • 2021     Lürssen erhält den Auftrag für den Bau von zwei Flottentankern für die Deutsche Marine. Die Meyer Gruppe wird über die Neptun-Werft am Bau beteiligt.


VEB Volkswerft Stralsund, Stralsund


Sonderstempel zum 30jährigen Bestehen des VEB Volkswerft Stralsund mit Heckfänger, dem Brot- und Butterschiff der Werft

Kurzbiographie:

  • 1945 im April: Die Gebrüder Kröger fliehen mit allem schwimmenden Gütern von ihrem Stralsunder Werftgelände in den Westen. Dort gründen sie die Kröger Werft in Rendsburg (Schacht-Audorf) und die Husumer Schiffswerft in Husum.
  • 1945 im Oktober: Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) verfügt die Beschlagnahme von Betrieben. Auf der beschlagnahmten Krögerwerft wird die Ingenieurbau GmbH gegründet.
  • 1946 im Mai: der Besitz geht von der SMAD auf die Gebietsorgane der DDR über. Der erste Fischkutter wird gebaut.
  • 1948 im Juni: Gründung des Volkseigenen Betriebs (VEB) Stralsund.
  • 1949 Der erste vollgeschweißte Logger läuft vom Stapel.
  • 1952 Beginn der Produktion des Seitenfängers Typ I.
  • 1954 Die Werft stellt auch metallene Massenbedarfsgüter für den Haushalt her.
  • 1955 Beginn der Produktion des Seitenfängers Typ II. Gemeinsam mit der Neptunwerft, Rostock und Mathias Thesen Werft, Wismar produziert.
  • 1956: Beginn der Produktion des 26,5 m Fischkutters gemeinsam mit der Elbewerft Boizenburg.
  • 1959 Bildung der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau
  • 1962 Beginn der Ablieferung der Heckfänger vom Typ TROPIK an die UdSSR. Insgesamt umfasste die Serie 86 Schiffe für die UdSSR und zwei für die eigene Fischereiflotte. 3 Schiffe wurden von dem VEB Neptunwerft in Rostock gebaut und in Stralsund endausgerüstet.
  • 1965 Beginn der Produktion des Heckfängers ATLANTIK für die UdSSR. Insgesamt wurden 161 Schiffe dieses Typs für die UdSSR, Bulgarien, Rumänien und Kuba produziert. Nach Einstellung der Produktion in Stralsund baute der VEB Mathias Thesen Werft in Wismar weitere 24 Schiffe.
  • 1967 Fertigstellung des 1000 Schiffes.
  • 1971 Eingliederung von Betrieben zur Herstellung von Maschinen zur Fischbearbeitung und benachbarter Bootswerften. Grundsteinlegung für eine neue Großsektionsbauhalle (1973 fertiggestellt)
  • 1971 Beginn der Produktion des Fabriktrawlers ATLANTIK SUPERTRAWLER. Bis 1983 wurden 195 Schiffe dieses Typs gebaut. Davon 8 für die Fischfangflotte in Rostock. Nach Ende der Produktion in Stralsund entstanden noch einige Fahrzeuge auf einer rumänischen Werft.
  • 1979 Gründung des Kombinats Schiffbau, entstanden aus dem VVB Schiffbau und ihm versammelt alle Großwerften der DDR und wichtige Zulieferbetriebe für den Schiffbau.
  • 1980 Beginn der Produktion des Fabriktrawlers ATLANTIK 333.
  • 1985 Lloyds London zeichnet die Werft als weltgrößte Werft für den Bau von Fischereifahrzeugen aus.
  • 1985 Baubeginn der Heckfänger ATLANTIK 488. Typschiff MOONSUND
  • 1990 Die Werft geht in der Treuhandgesellschaft Deutsche Maschinen und Schiffbau AG auf. Für die UdSSR vorgesehene weitere Fabriktrawler werden nicht mehr gebaut. Das weitere Schicksal wird in den Nachfolgebetrieben beschrieben.


Hegemann Volkswerft Stralsund, Stralsund

Schadstoffunfallbekämpfungsschiff (SUBS) NEUWERK, Baujahr 1998, Baunummer 415, IMO 9143984

VEB Peene Werft, Wolgast

Kleines Torpedoschnellboot 952 der Libelle Klasse (Projekt 131) der Seestreitkräfte der DDR (Volksmarine) gebaut auf der VEB Bootswerft Rechlin, Endausrüstung auf der VEB Peene Werft, Wolgast, Baunummer 423. Insgesamt wurden 30 Serienboote gebaut. Die Indienststellung erfolgte 1976, die Außerdienststellung 1989.  Heute ist das Boot 952 im Deutschen Marinemuseum Wilhelmshaven ausgestellt.

 

Motorseitenfänger GERA, Museumsschiff in Bremerhaven. Eines der letzten überlebenden Schiffe diese Typs, die für fast 100 Jahre das Bild der Hochseefischerei bestimmten, zunächst mit Dampf- später mit Motorantrieb. GERA ist ein Seitentrawler Typ III der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, gebaut auf der VEB Peenewerft, Wolgast: Stapellauf 13.10.1959, Baunummer 83, Fischereikennzeichen ROS-223, Fischereikombinat Rostock.

Hegemann Peene Werft - P&S Werften, Wolgast

Feeder CHRISTOPHER mit Staukapazität für 1440 TEU, Baujahr 2008, IMO 9359260 mit Baunummer 548 auf der Peene Werft für Schepers & Co, Haren-Ems fertiggestellt. Hier auf dem Weg in den Hamburger Hafen assistiert vom Petersen & Alpers Schlepper WILHELMINE.

Kurzbiographie:

  • 1990 nach der Wiedervereinigung geht die Peene Werft in Wolgast an die Treuhandgesellschaft über, um die Privatisierung einleiten zu können.
  • 1992 wird die Werft von der Hegemann Gruppe aus Bremen übernommen, die an der Weser bereits eine Werft betreibt, die zu diesem Zeitpunkt überwiegend Küstenmotor- und Feederschiffe baut.
  • 1992 aufbauend auf diesen Kenntnissen für den Bau von Frachtschiffen beginnt auch die Peene Werft Trockenfrachter zu bauen. Damit wird die Angebotspalette, die in der Demokratischen Republik hauptsächlich kleine Küstenwach- und Patrouillenboote für die Volksmarine und die Marine der Sowjetunion fertigte, wesentlich erweitert.
  • 1992 beginnend vier Küstenmotorschiffe vom Typ Peenestrom (insgesamt 14 Schiffe dieses Typs gebaut) für die Krohn Schiffahrt in Wien.
  • 1992 beginnend insgesamt sechs Schlepper für die Unterweser Reederei AG, Bremen und die Bugsier- und Bergungsreederei in Hamburg
  • 1993 in den Anfangsjahren wird die Werft durch Aufträge deutscher Behörden unterstützt:
  • Fischereiforschungsschiff WALTHER HERWIG III, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (gemeinsam mit Hegemann-Rolandwerft, Berne gebaut)  
  • Peil- und Vermessungsschiff DENEB, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.
  • Vermessungsschiff ELBEGRUND, WSA Magdeburg.
  • 1995 beginnend vier Patrouillenboote für Brasilien.
  • 1996 beginnend sechs RoRo/LoLo-Schiffe für die Reederei Scanscot.
  • 2003 die Fahrgastschiffe BELVEDERE und BRASIL für die Berliner Stern- und Kreisschifffahrt, ebenfalls ein Unternehmen der Hegemann Gruppe.
  • 2005 beginnend insgesamt 16 Feederschiffe der PW-1500-Klasse (Ladefähigkeit rund 1500 TEU)
  • 2008 beginnend die Fischereischutzboote SEEFALKE und MEERKATZE.
  • 2010 wegen schlechter Auftragslage Zusammenlegung mit der Volkswerft Stralsund, um Kosten zu sparen. Der Werftenverbund firmiert unter dem Namen P + S Werften. Hegemann ist nur noch Minderheitsbeteiligter.
  • 2010 Notfallschlepper Nordsee NORDIC läuft vom Stapel.
  • 2012 Übernahme der Peene Werft durch die Lürssen Gruppe. So wird die drohende Insolvenz abgewendet.

Assistenzschlepper BREMERHAVEN der Unterweser Reederei AG (URAG), heute Boluda Gruppe, Spanien. Baujahr 1993, Baunummer 421, IMO 9045871

Peene Werft - Lürssen Gruppe, Wolgast

Kurzbiographie:

  • 2012 die Werft wird durch die Lürssen Gruppe übernommen und erhält von dieser Aufträge über den Bau von Rümpfen für die Fregatten Klasse 125 der Deutschen Marine.
  • 2013 Errichtung eines neuen Brennschneidezentrums.
  • 2015 Auftrag über insgesamt 48 Patrouillenboote für Saudi-Arabien.
  • 2017 Beginn des Baus von Rümpfen für das zweite Los (5 Einheiten) der Korvetten Klasse 130 für die Deutsche Marine.
  • 2018 Acht Patrouillenboote sind an Saudi-Arabien ausgeliefert worden. Danach Exportstopp für die weitere Lieferung. Die Werft meldet Kurzarbeit an.
  • 2020 Lieferung von 10 Küstenwachbooten an Ägypten (aus dem ursprünglichen Auftrag Saudi-Arabiens).
  • 2021 Die Werft wurde zum Oktober in die NVL (Naval Vessels Lürssen) Group überführt, zu der auch Blohm+Voss, die Norderwerft in Hamburg, die Neue Jadewerft Wilhelmshaven, Teile der an der Weser gelegenen Lürssen Betriebe (gleichzeitig Dachgesellschaft) und Auslandsniederlassungen in Australien, Brunei und Bulgarien gehören.


VEB Mathias-Thesen-Werft, Wismar

Kurzbiographie:

•1946 Am 27.April Gründung einer Schiffsreparaturwerft für die Rote Armee.

• 1947 Übergabe des Betriebes an die deutsche Verwaltung in der sowjetisch besetzten Zone.

• 1948 Übernahme des Geländes der ehemaligen Hanse Werft und der Bootswerft Schröder & Schackow.

• 1951 Am 31.10 erfolgt die Umbenennung in VEB Mathias-Thesen-Werft.

• 1954 Beginn des Baus von Binnenfahrgastschiffen für die Sowjetunion

• 1959 Überführung gemeinsam mit anderen Schiffbaubetrieben der DDER in die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau.

• 1959 Bau des ersten Heckfängers für die eigene Flotte.

• 1960 Bau des einzigen in der DDR gebauten Passagierschiffes für die eigene Flotte: FRITZ HECKERT.

• 1963 Beginn des Baus von insgesamt fünf Passagierschiffen der „Dichterklasse“ für die Sowjetunion. Erstes Schiff IWAN FRANKO.

• 1966 Bau einer Serie von Forschungsschiffen für die Sowjetunion.

• 1968 Erstes Frachtschiff des Wismar Typs für die Afrikalinie der eigenen Flotte.

• 1970 Beginn des Baus von Kühlschiffen vom Typ Polar.

• 1972 Beginn des Baus von Mehrzweckfrachter vom Typ OBC (Ore-Bulk-Container)

• 1978 Beginn des Baus von Kühlschiffen vom Typ Kristall als verbesserte Polar Serie

• 1979 Umbenennung des VVB Schiffbau in Kombinat Schiffbau.

• 1980 Bau von Containerfrachtern mit Ladegeschirr für die Reederei Laeisz.

• 1982 Ablieferung des ersten RoRo Schiffes für die eigene Flotte: GLEICHBERG.

• 1985 Ablieferung des Eisenbahnfährschiffes MUKRAN. Größtes abgeliefertes Schiff der Werft.

• 1990 Nach der Wiedervereinigung Überführung in die Auffanggesellschaft der Treuhand, die Deutsche Maschinen und Schiffbau AG

• 1992 An den Bremer Vulkan als erstem Nachbesitzer übergeben. Weitere Besitzer wie Aker, Wadan, Nordic und Genting Gruppe siehe dort

 Meerestechnik Werft, Wismar

Aker MTW Werft, Wismar / Aker Ostseewerften, Wismar / Warnemünde

Kurzbiographie:

1998 Aus der Konkursmasse der ostdeutschen Werften des Bremer Vulkan übernahm der norwegische Konzern die Meerestechnik Werft (ehemals Mathias Thesen Werft) in Wismar. Zu diesem Zeitpunkt war der Modernisierungeprozeß der Werftanlagen abgeschlossen.
• 2000 Die Oltmann Gruppe erhält eine Serie von Containerfrachtern mit einer Kapazität von 2500 TEU. Die Schiffe sind mit 45t tragenden Kränen ausgerüstet. Die Finanzierungsgesellschaft HANS Sachwertanlagen bestellt ebenfalls Schiffe dieses Typs.
• 2001 Neptune Shipmanagement Singapur bestellt ebenfalls 2500 TEU-Containerfrachter.
• 2002 An Aida Cruises werden zwei Kreuzfahrtschiffe geliefert
• 2002 Der Konzern fusioniert mit dem ebenfalls norwegischem Kvaerner Konzern. Letzterer ist über die Warnowwerft ebenfalls in den ostdeutschen Schiffbau eingebunden. Beide Werften kooperieren ab diesem Zeitpunkt bei der Abwicklung von Schiffbauaufträgen. Sie firmieren gemeinsam unter dem Firmennamen Aker Ostseewerften.
• 2003 Die Reederei Klaus Oldendorff bestellt vier Containerfrachter deren Namen alle mit NORD beginnen.
• 2003 Die iranische Staatsreederei erhält fünf Containerfrachter.
• 2004 Die Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrtgesellschaft, Hamburg und die Hartmann Gruppe, Leer werden ebenfalls Kunden der Werft.
• 2005 Thomas Schulte und die Norddeutsche Reederei von H. Schuldt werden Kunden der Werft und bestellen Containerfrachter.
• 2006 Als letzte Neukunden bestellen Thien & Heyenga und die Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft und mit ihr verbundene Finanzierungsgesellschaften Container¬frachter.
• 2008 Im Zuge der weltweiten Finanzkrise verkauft der Konzern seine Schiffbauaktivitäten in Ostdeutschland an russische Investoren. Ab sofort firmieren die Werften als Wardan Yards.


VEB Warnowwerft, Rostock

Typ XD Stückgutfrachter FREYBURG, Baunummer 214, IMO 6913235, 1997 abgebrochen

Warnowwerft Warnemünde GmbH, Rostock

Kvaerner Warnowwerft, Rostock

Aker Kvaerner Warnowwerft, Rostock

siehe Aker Ostseewerften, Wismar / Warnemünde

Wadan Shipyards / Nordic Yards Wismar und Rostock-Warnemünde

Kurzbiographie: 

2008 Aker verkauft seine Ostseewerften in Wismar (ehemalige Mathias Thesen Werft) und Rostock-Warnemünde (ehemalige Warnow Werft) an russische Investoren. Die Werften firmieren jetzt als Wadan Yards. Das Containerschiff Bauprogramm der Ostseewerften wird fortgesetzt.
• 2008 Im Laufe der nächsten Jahre erhält das Emissionshaus König & Cie. mehrere Containerschiffe.
• 2009 Die Reederei Gebr. Winter aus Jork erhält das Containerschiff CYNTHIA (IMO 9348182), das 2015 zum Versorger ASTERIX für die kanadische Marine umgebaut wird.
• 2009 Die Werftengruppe geht in Konkurs und wird von einem weiteren russischen Investor übernommen. Sie firmiert jetzt als Nordic Yards.
• 2010 Für die Stena Line werden zwei Fährschiffe gebaut, deren Ablieferung sich verzögert und die dann nur noch mit Preisnachlass von der Reederei abgenommen werden.
• 2010 Die Reederei Laeisz erhält zwei Containerschiffe. Danach ist der Bau weiterer Containerschiffe gegen die ostasiatische Konkurrenz nicht mehr möglich.
• 2013 Bau von Konverter Plattformen für Offshore Windparks.
• 2014 Nordic Yards übernimmt als dritte Werft die insolvente Volkswerft Stralsund.
• 2015 Bau von eisbrechenden Offshore Rettungsschiffen für russische Rechnung.
• 2016 Alle drei Werften werden an die malaysische Genting Gruppe verkauft und firmieren jetzt als MV-Werften. Nordic Yards betreibt weiterhin Reparaturen im Offshore Bereich.
• 2021 Nach Konkurs der Genting Gruppe gab Nordic Yards bekannt, dass es Interesse am Erwerb der Werftstandorte hätte, kam aber nicht zum Zug.

MV Werften, Stralsund - Wismar - Rostock-Warnemünde

Kurzbiographie:

• 2015 Die chinesisch malaiische Genting Gruppe erwirbt die Lloyd Werft in Bremerhaven und will dort Kreuzfahrtschiffe bauen.
• 2016 Die NORDIC YARDS (Warnowwerft in Rostock, Meerestechnikwerft in Wismar und Volkswerft Stralsund) werden ebenfalls übernommen.
• 2016 Der vorgesehene Zusammenschluss mit der Lloyd Werft zum Bau verschiedener Kreuzfahrtschiffe wird nicht verwirklicht. Die drei Werften in Mecklenburg-Vorpommern sollen Flusskreuzfahrtschiffe, Expeditionskreuzfahrtschiffe und große Kreuzfahrtschiffe (Global Klasse) speziell für den asiatischen Markt bauen.
• 2017 Zwei Flusskreuzfahrtschiffe benannt nach berühmten Komponisten werden an die zur Genting Gruppe gehörende River Cruises abgeliefert. Die Rümpfe werden von den Werften der Rönner Gruppe zugeliefert.
• 2018 Zwei weitere Flusskreuzfahrtschiffe der Komponistenklasse werden abgeliefert.
• 2018 Baubeginn eines Expeditionskreuzfahrtschiffes (CHRYSTAL ENDEAVOR) auf der Volkswerft Stralsund.
• 2018 Baubeginn des ersten Schiffes der Global Klasse (GLOBAL DREAM) auf der Warnowwerft. Nach Passagierkapazität wird dies das größte Kreuzfahrtschiff der Welt.
• 2019 Rumpfmittelteil von der Warnowwerft nach Wismar zur Fertigstellung und Verbindung mit dort hergestellten Bug- und Hecksektionen überführt.
• 2020 Verschiebung der Ablieferung des Expeditionskreuzfahrtschiffes wegen Corona Pandemie. MV-Werften schließen vorübergehend.
• 2020 Im Oktober wird der Weiterbau am zweiten Schiff der Global Klasse eingestellt. Erste staatliche Kredite fließen.
• 2021 Beginn der Vermarktung der CHRYSTAL ENDEAVOR für den Herbst 2021.
• 2021 Landesbürgschaft um das Überleben der Werften bei gleichzeitigem Abbau von Arbeitsplätzen zu sichern.
• 2021 Im März beginnt die CHRYSTAL ENDEAVOR mit Probefahrten.
• 2021 im Mai werden die MV Werften wahrscheinlich mit weiteren Krediten unterstützt
• 2021 Auch zum Jahresende wird wieder staatliche Unterstützung eingefordert.
• 2022 Nachdem bereits im Dezember 2021 keine Gehälter mehr gezahlt wurden, wird im Januar Insolvenzantrag gestellt.
• 2022 Werftteil Stralsund wird durch Stadt/Land übernommen.
• 2022 Die Warnowwerft wird durch die Bundesrepublik Deutschland übernommen und zum Marinearsenal umgebaut.
• 2022 Fast fertig gestelltes Kreuzfahrtschiff GLOBAL DREAM findet keinen Käufer.
• 2022 Die Thyssen Krupp Marine Systems, Kiel übernimmt den Wismarer Anteil der insolventen Werftengruppe. Dort soll ein Teil der Kriegsschifffertigung von TKMS erfolgen. Auch die MV Werften Fertigmodule GmbH in Wismar, die Kabinen für Kreuzfahrtschiffe gefertigt hat, findet einen neuen Besitzer.
• 2022 Das Kreuzfahrtschiff Global Dream wird mit Hilfe der Meyer Werft fertiggestellt.
• 2023 Fosen Norwegen übernimmt die Schiffbauhalle der ehemaligen Volkswerft Stralsund.
• 2024 Der Einsatzgruppenversorger BONN ist das erste Schiff der Deutschen Marine das das Trockendock im Marinearsenal Warnemünde (ehemalige Warnowwerft) nutzt.

Wilhelm Wessel, Lauterbach/Rügen

Kurzbiographie:

• 1946 von Wilhelm Wessel als Bootswerft in Lauterbach auf Rügen gegründet.
• 1947 Nachbau von Kriegsfischkuttern.
• 1948 beginnend Zulieferung von Kutterrümpfen für die Abwicklung von Reparationsleistungen an die Sowjetunion. Fertigstellung durch andere Bootswerften
• 1950 beginnend Bau von hölzernen Fischkuttern (17m später 24-m-Kutter) für die Sassnitzer Fischereigenossenschaft.
• 1959 verkauft.


Östliche Ostsee (ab Schwinemünde/Stettin)

Danziger Werft

Greifenwerft

Johannsen & Co

Königliche Werft Danzig / Kaiserliche Werft Danzig, Danzig

Kurzbiographie

·        1844 in Danzig eingerichtet als Depot für die Versorgung preußischer Korvetten.

·        1867 umbenannt in Königliche Werft.

·        1871 nach der Reichsgründung umbenannt in Kaiserliche Werft. Neben den Kaiserlichen Werften in Kiel und Wilhelmshaven die dritte staatliche Werft für den Bau, die Reparatur und Unterhaltung von Kriegsschiffen. Aufgrund der Fahrwasserbeschränkungen am Standort nur Bauten bis zur Kreuzerklasse. Die Kaiserliche Werft Danzig blieb die kleinste der drei Werften.

·        1871 Ablieferung des hölzernen Kanonenbootes ALBATROSS, das noch von der Marine des Norddeutschen Bundes geplant worden war.

·        1888 beginnend Bau von drei Kreuzern der Bussard Klasse.

·        1895 beginnend Bau der beiden großen Kreuzer FREYA und VINETA.

·        1908 Beginn des Baus von U-Booten auf der Werft. Insgesamt wurden bis zum Ende des I. Weltkriegs 23 Boote abgeliefert.

·        1909 Ablieferung des letzten großen und wohl berühmtesten Überwasserkriegsschiff der Werft, dem Kreuzer EMDEN. Führte Handelskrieg im Indischen Ozean und versenkte bzw. brachte 23 Handelsschiffe auf, bevor es selbst vom artilleristisch überlegenem australischen Kreuzer SYDNEY kampfunfähig geschossen und von seiner Besatzung auf ein Riff der Insel North Keeling aufgesetzt wurde.

·        1909 Schwerpunkt Reparaturen und Betreuung der Reserveflotte.

  • 1918 Nach Kriegsende Gründung der Danziger Werft – The International Shipbuilding and Engineering Company Limited (Anteilseigner: Großbritannien 30 %, Frankreich 30 %, Polen 20 % und Danzig 20 %)


 Siegelmarke Kaiserliche Werft Danzig (Veikkos-Archiv/Wikimedia gemeinfrei)

Keier & Devrient

Johann Jacob Klawitter

Franz Kneiske Schiffbaumeister

Kuszewski Werft

Liegnitz Werft

Lindenau Werft, Memel

Kurzbiographie:

·        1919 gründete Paul Willi Lindenau in Memel die Schiffswerft Memel – Lindenau & Cie., Eisen- und Holzschiffbau, Maschinenfabrik und Gießerei.

·        1922 entstand als einer der ersten größeren eisernen Frachtdampfer mit Baunummer 31 die Cattaro für die Hapag.

·        1939 fand der letzte Stapellauf eines zivilen Neubaus statt: Turboelektroschiff HELGOLAND mit Baunummer 72 für den Seebäderdienst der HAPAG.

·        1941 beginnend Bau von drei Minensuchern (M 131 – M 133) für die Kriegsmarine mit den Baunummern 79-81.

·        1943 beginnend Bau von sieben Minensuchern (M 291 bis M 297) für die Kriegsmarine, von denen drei nicht mehr fertiggestellt wurden.

·        1943 Auftrag für drei weitere Minensucher, deren Bau nicht mehr begonnen wurde (vorgesehene Baunummern 89 – 91)

·        1944 flüchtete der Werftbesitzer mitsamt den Arbeitern und ihren Familienangehörigen, Werkzeugen und Maschinen in dem seefest gemachten Schwimmdock der Werft gezogen vom werfteigenen Schlepper über die Ostsee bis nach Kiel-Friedrichsort.

·        1945 nach Ende des II. Weltkrieges wurde hier eine neue Lindenau-Werft gegründet. Zur weiteren Geschichte siehe dort.

Merkur Werft, Stettin

siehe unter Nüschke und Ostseewerft

Nüscke & Co, Stettin

Kurzbiographie:

1650 erstmaliger Nachweis eines Schiffbauplatzes der Familie.
• 1727 Bau von Segelschiffen für die preußische Seehandelsgesellschaft.
• 1815 endgültiger Werftstandort in Stettin Grabow gefunden.
• 1841 erstes Dampfschiff der Werft.
• 1860 Kanonenboot für die preußische Flotte.
• 1904 und Folgejahre werden Frachtdampfer für verschiedene Stettiner Reedereien gebaut.
• 1911 Feuerschiff ELBE I entsteht.
• 1914 Frachtdampfer ARUCAS für die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiff Reederei (OPDR) ist das bis dahin größte gebaute Schiff.
• 1914 Seebäderdampfer GRÜSSGOTT für den Norddeutschen Lloyd gebaut.
• 1916 Wachboote vom Typ Fischdampfer für die Kaiserliche Marine.
• 1921 Volle Auftragsbücher für mehrere Jahre: Frachtdampfer für verschiedene Reedereien.
• 1928 Mit Frachtdampferbauten für niederländische Auftraggeber Verluste eingefahren.
• 1928 In die Deutsche Schiff- und Maschinenbau AG übernommen, aber nicht saniert.
• 1929 Konkurs und vom Reeder Emil Retzlaff, der auch schon Schiffe auf dieser Werft hat bauen lassen, übernommen und mit der Ostseewerft zusammengelegt und unter dem Namen Merkur Werft wieder eröffnet.
• 1931 endgültiger Konkurs.

Ostseewerft, Stettin

Kurzbiographie:
• 1917 als Ostseewerft Schiffbau und Maschinenfabrik AG gegründet. Hauptaktionär ist der Stettiner Reeder Emil Retzlaff
• 1921 wird der Küstendampfer FINNLAND mit der Baunummer 1 für die Kurland Dampfschiffahrtgesellschaft fertiggestellt. 1955 wird er zum Motorschiff umgebaut. 1965 gaht er als LOTHAREINS durch Strandung verloren.
• 1927 wird als letzter Frachtdampfer für Emil Retzlaff die SIEGLINDE gebaut.
• 1929 Emil Retzlaff übernimmt die in Konkurs geratene Nüscke Werft von der DESCHIMAG und vereinigt sie mit der Ostseewerft zur Merkurwerft.
• 1931 gerät die Reederei Retzlaff in Konkurs. Damit schließt auch die Merkur Werft

Maschinenfabrikanten Aron & Gollnow, Stettin

Kurzbiographie:

  • Gründungsdatum unbekannt. Bau von Fahrgastschiffen, davon die 1886 für die Stralauer Dampfschiffahrtsgesellschaft gebaute HERTHA als Museumsschiff auf der Kyritzer Seenkette aktiv. Klasse läuft 2020 ab.
  • 1894 fusioniert die Werft mit den Stettiner Oderwerken

Oderwerke - vormals Möller & Holberg, Stettin

 Dampfeisbrecher WAL, 1938 erbaut, Baunummer 800, heute Museumsschiff in BremerhavenEisbrecher Wal, Baujahr 1938, Baunummer 800 der Stettiner Oderwerke, nach dem II. Weltkrieg beim WSA Rendsburg eingesetzt, seit 1990 Museumsschiff in Bremerhaven, IMO 8862662

Kurzbiographie: 

  • 1872 Stettiner Maschinenbauanstalt und Oderwerke Schiffsbau -Werft AG vormals Möller und Holberg.
  • 1889 15 Fährdampfer für die Hamburger Hafen Dampfschiffahrtsgesellschaft.
  • 1894 Fusion mit Aron & Gollnow, Stettin
  • 1899 Neugründung als Oderwerke Maschinenfabrik und Schiffsbauwerft.
  • 1901 Konkurs.
  • 1903 Neugründung als Stettiner Oderwerke Aktiengesellschaft für Schiff- und Maschinenbau.
  • 1916 6 Vorpostenboote Typ Fischdampfer für die Kaiserliche Marine.
  • 1903 Die Reederei C. Gribel wird Kunde der Werft. Die Geschäftsbeziehung hält bis zum Beginn des II. Weltkrieges.
  • 1919 Die Reederei Ernst Russ beauftragt die Werft mit dem Bau mehrerer Frachtdampfer
  • 1933 Dampfeisbrecher STETTIN wird gebaut. Heute Museumsschiff in Hamburg
  • 1935 Für den Seedienst Ostpreußen wird das Passagierschiff TANNENBERG gebaut.
  • 1938 Der Eisbrecher WAL wird abgeliefert, heute Museumsschiff in Bremerhaven.
  • 1938 Beginn des Baus von 25 Minensuchern für die Kriegsmarine.
  • 1944 Ablieferung von zwei U-Booten für die Kriegsmarine.
  • 1945 Transport von Material und Maschinen der Werft nach Köln am Rhein
  • 1948 Neugründung der Oderwerke am Rhein, weitere Einzelheiten siehe im Abschnitt Werften am Rhein.

Schichau - Danziger Werk
Schichau - Elbinger Werk
Schichau - Königsberger Werk
Schneider Werft
Stettiner Maschinenbau-Actien Gesellschaft Vulcan, Stettin
Union Gießerei Contienen, Königsberg
Leopold Zobel, Bromberg


 

Oder

VEB Oderwerft / Oderwerft / Neue Oderwerft Eisenhüttenstadt

Kurzbiographie:

• 1896 Gründung der Schiffswerft Fürstenberg.
• 1900 um diese Jahreszahl herum Gründung der Schiffswerft Zock.
• 1940 um dies Jahreszahl herum Gründung des Reparaturbetriebes der Luise Schiffahrtsgesellschaft aus Breslau.
• 1946 Zusammenfassung der drei vorgenannten Betriebe durch die Sowjetischen Staatlichen Oderschiffahrts-Aktiengesellschaft (SSOAG) zum Fürstenberger Schiffsreparaturbetrieb.
• 1952 Am 01. April Übergabe des Betriebes an die DDR und Umbenennung in VEB Schiffswerft Fürstenberg / Oder.
• 1961 Am 13. November erneute Umbenennung in VEB Oderwerft Eisenhüttenstadt, da Fürstenberg nach Eisenhüttenstadt eingemeindet wird.
• 1963 Mit dem Schlepper GRABOW verlässt das letzte Seeschiff die Werft.
• 1970 Die Werft wird Betriebsteil des VEB Yachtwerft Berlin.
• 1990 Zum 01. Juni wird die Werft ausgegliedert und besteht nun als eigenständige Oderwerft Eisenhüttenstadt.
• 1992 Für die Dettmer Reederei werden Tankschubleichter gebaut.
• 1994 Die Kurzstreckenfähren BREITLING, WITTOW und WARNOW für den Fährbetrieb zwischen Warnemünde und Hohe Düne werden gebaut.
• 1999 Die Werft ist insolvent.
• 2000 
Nach Übernahme durch eine ehemalige Mitarbeiterin firmiert die Werft nun als Neue Oderwerft Eisenhüttenstadt



Fähre BREITLING zwischen Warnemünde und Hoher Düne, Rostock. Baujahr 1994, Baunummer 2522, ENI 04804060

Wolheim Werft, Breslau