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Bild des Monats November 2024
die abgelaufenen Bilder des Monats werden der jeweiligen Bauwerft in den Abschnitten Nordsee- bzw. Ostseewerften zugeordnet
Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN der Deutschen Marine, am 27. Mai 2002 in Dienst gestellt. NATO Kennung A 1412, Rufzeichen DRKB. Gebaut von der Flensburger Schiffbau Gesellschaft mit Baunummer 709. Der Einsatzgruppenversorger dient der logistischen und sanitätsdienstlichen Unterstützung von Kräften im Rahmen nationaler und internationaler Einsätze.
Hinweise auf Aktualisierungen für die Seiten Downloads, Schiffbau und Meilensteine sowie neu eingefügte oder ergänzte Kurzbiographien von Nordsee- und Ostseewerften finden sich auf der Seite NEUIGKEITEN.
Die Seite DOWNLOADS bietet verschieden sortierte Werft- und Schiffsdaten als herunterladbare PDF-Dateien an.
Was ist aus den deutschen Werften geworden?
Blohm + Voss - Schiffbau geheim
Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fortschreitende Übergang vom Holzschiff- zum Eisenschiffbau erforderte auch eine Umstellung auf den bisherigen Schiffbauplätzen, um den Anforderungen der Metallverarbeitung gerecht zu werden. Hinzu kamen die Gewerke für die Herstellung der Dampfmaschinen und zugehörigen Kesselanlagen für die maschinengetriebenen Schiffe, die in einem weiteren Schritt die reinen Segelschiffe zurückdrängten.
Dieser Prozess fiel in Deutschland mit der Gründung des deutschen Reiches zusammen. Aus einer Vielzahl von vorhandenen Schiffbauplätzen entwickelten sich eine stattliche Anzahl von mittleren und großen Werften, die kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum Schiffe fertigten. Sie standen damit in Konkurrenz zu den britischen Werften, die insbesondere für größere maschinengetriebene Schiffe noch ein Monopol besaßen.
Aber auch dieses Monopol wurde von einigen Werften durchbrochen und mit der Jahrhundertwende war es ihnen gelungen mit der britischen Konkurrenz gleichzuziehen, sie in einigen Bereichen sogar zu übertreffen.
Der I. Weltkrieg bedeutete für die deutsche Werftindustrie eine Zäsur, da während des Krieges der Zivilschiffbau praktisch zum Erliegen kam. Nach dem Krieg konnte aber schon bald wieder an die eigene Leistungsfähigkeit angeknüpft werden. Fehlende Aufträge nach einem anfänglichen Bauboom, verschärft durch die Weltwirtschaftskrise führten allerdings zu Fusionen und ersten Werftenschließungen.
Nach dem II. Weltkrieg war der Neustart nach den kriegs-bedingten Zerstörungen, Demontagen und Baubeschränkungen noch schwieriger, gelang aber erneut mit einem Aufstieg bis auf Weltniveau. Mehrmals hatte zu dieser Zeit eine deutsche Werft die höchsten Ablieferungszahlen pro Jahr, gemessen in Registertonnen.
Daneben wurde in der Deutschen Demokratischen Republik praktisch aus dem Nichts eine Schiffbauindustrie aus dem Boden gestampft, die zwar nicht an marktwirtschaftlichen Prinzipien ausgerichtet war, aber in Zeiten des kalten Krieges erhebliche Ablieferungszahlen - insbesondere in die Sowjetunion - erzielen konnte. Hier war insbesondere die Entwicklung und der Bau von Fischereifahrzeugen weltmeisterlich.
Das goldene Zeitalter der Werften der Bundesrepublik Deutschland war schon zu Beginn der 70. Jahre vorbei. Im Großschiffbau wuchs die asiatische Konkurrenz, zunächst in Japan, dann in Südkorea und zur Jahrtausendwende auch in China. Der Markt der kleineren Spezial- und Küstenschiffe stand zunehmend unter Druck durch süd- und osteuropäische Werften.
Der Auftragsrückgang führte zu Zusammenschlüssen und Stilllegungen sowohl bei mittleren als auch bei Großwerften. Nach der Wiedervereinigung traf es den Schiffbau der ehemaligen DDR mit voller Wucht. Die Weltwirtschaftskrise von 2008 machte aber auch vor westdeutschen Werften nicht halt. Weitere Zusammenschlüsse und Stilllegungen waren die Folge.
Heute bestehen nur noch Reste der einst weltbedeutenden deutschen Schiffbauindustrie in einigen Nischenbereichen: für spezielle Frachtschiffe, Behördenschiffe, Kriegsschiffe – hier insbesondere U-Boote, Luxusyachten und Kreuzfahrtschiffe. Mit dem Beginn der weltweiten Corona Pandemie ist der Markt der Kreuzfahrten und damit auch der Bau von Kreuzfahrtschiffen praktisch zum Erliegen gekommen. Wie sich das auf die in diesem Segment tätigen Werften, also insbesondere die Meyer-Gruppe und die MV-Werften in Mecklenburg Vorpommern, auswirken wird, kann noch nicht abschließend beurteilt werden.
Die Ampelkoalition aus den Parteien von SPD, Grünen und FDP, die ab Ende 2021 die Regierung Deutschlands bilden wird, hat zumindest den Schiffbau zur Schlüsseltechnologie in den Bereichen Marine- und Behördenschiffbau erklärt und strebt bei klimafreundlichen Schiffsantrieben die Marktführerschaft an. Das gibt Hoffnung für die verbliebenen Werften.
Solange es noch Schiffbau in Deutschland gibt, ist es daher an der Zeit, die Leistungen der deutschen Schiff-bauer zu würdigen und nicht zu vergessen. Auf dieser Seite werden daher Bau- und Lebenslauflisten sowie Fotos der auf deutschen Werften gebauten Schiffe in herunterladbaren Dokumenten zusammengestellt. Ergänzt werden diese Listen durch die Dokumentation der Schiffbautätigkeit ausländischer Werften für deutsche Schifffahrtsinteressen. So lässt sich nachvollziehen wie einst deutsche Reedereien Ende des 19. Jahrhunderts zu deutschen Werften wechselten und Ende des 20. Jahrhunderts die deutschen Werften im Regen stehen ließen.
In den Abschnitten Nordseewerften bzw. Ostseewerften sind alle deutschen Werften nach geografischen Gesichtspunkten gelistet, für die mindestens ein Schiff in die Datenbank aufgenommen wurde. Ziel ist es, jeder Werft eine Kurzbiographie und mindestens ein Foto zuzuordnen.
Der Link zu den herunterladbaren Bau- und Lebenslauflisten und den Buchdokumenten findet sich am Beginn des Abschnitts Downloads.
In den herunterladbaren Dokumenten sind auch ausländische Werften enthalten, die Schiffe für deutsche Schifffahrtsinteressen gebaut haben. So zeigt sich, zu welcher Zeit und in welcher Weltregion Werften mit ihren Produkten in Konkurrenz zu den deutschen Schiffbauunternehmen standen und stehen.
Daten und Fotosammlung werden laufend ergänzt, so dass es sich immer lohnt, einen Blick in die Foto- sammlung zu werfen oder sich die Dokumente in der Cloud anzusehen.
(Der Schiffsgucker des Titelbildes steht am Museumshafen in Bremen-Vegesack und ist Teil der Figurengruppe Ankunft und Abschied des Bremer Künstlers Thomas Recker)